Wie jedes Jahr – eigentlich wollte ich keinen Jahresrückblick schreiben. Mir fehlt schlichtweg die Zeit – genau wie jedes Jahr. Doch wenn ich 2024 im Rückspiegel betrachte, dann gibt es wohl kein Jahr, das es mehr verdient hätte, festgehalten und reflektiert zu werden.
Vielleicht erinnert sich der eine oder andere noch: Eine Zeit lang habe ich Monats-Rückblicke für mein Foodblog „Bine kocht“ geschrieben. Das waren kleine Einblicke in meinen Alltag, meine Rezepte und die Dinge, die mich bewegt haben. Aber dann kam alles ganz anders. Was genau passiert ist, wie und warum – all das erfährst du in diesem Jahresrückblick.
Ich nehme Abschied und Anlauf zu gleich. Und so ist ein sehr persönlicher Jahresrückblick entstanden mit ganz wenig „Business“ und ganz viel „Veränderung“.

Das findest du in diesem Beitrag
Was war alles los in 2024
Fängt ja gut an! – Corona!
Kaum aus dem Weihnachtsurlaub zurück habe ich nochmal einen Nachschlag genommen. Corana war wieder da. Und mit ihr Husten, Fieber, Halsweh, Kreislauf – das ganze Programm. Verdammt aber auch eins, ich hatte mir doch so viel vorgenommen, wollte motiviert und voller Elan ins neue Jahr starten.
Aber es ging einfach gar nichts. Die ganze Familie war krank. Als Corona mit ihrem „Gefolge“ wieder abzog hat sich auch gleich die Motivaton mitgeommen. Ich gammelte weiter dumm vor mich hin, kochte hier, buck dort … machte Fotos – und war unzufrieden.
Zweimal 80: Große Feiern und unvergessliche Momente
Im Februar begann unser Jahr mit einem besonderen Ereignis: Mein Papa wurde 80. Eigentlich wollte er keine große Feier, also haben wir nur die engsten Verwandten und Freunde eingeladen und sind in unserem Lieblingsgasthaus essen gegangen.
Das Gasthaus Engel in Dätzingen ist für uns mehr als nur ein Restaurant – es ist eine Institution. Keine übertriebene Eleganz, sondern bodenständige, schwäbische Küche mit regionalen Produkten. Der „Engel“ wurde nicht umsonst mit zwei Löwen von „Schmeck den Süden“ ausgezeichnet. Es war eine wunderbare, gemütliche Feier, voller Genuss und familiärer Wärme – genauso, wie Papa es sich gewünscht hat.

Im November stand dann die nächste große „Achtzig“ an: Mein Schwiegerpapa feierte seinen runden Geburtstag in Brandenburg. Für uns bedeutete das eine lange Reise quer durch die Republik – 750 Kilometer, um genau zu sein.
Die Feier dort war ganz anders, aber nicht weniger besonders. Eigentlich kannte ich kaum jemanden, doch die Herzlichkeit der Gäste hat es mir leicht gemacht, mich wohlzufühlen. Nach vier Tagen in Brandenburg waren viele der Menschen mir so vertraut, als würde ich sie schon ewig kennen.
Diese beiden Geburtstage haben mir einmal mehr gezeigt, wie wichtig solche Momente mit der Familie sind – selbst wenn sie ganz unterschiedlich sind, bleiben sie doch unvergesslich.

Ich war auf Jungernfahrt
Es mag fast ein bisschen peinlich klingen: Ich bin in der Nähe von Stuttgart geboren, habe mein Leben lang hier gelebt – und war noch nie auf dem Neckar mit dem Schiff unterwegs. Dabei ist der Neckar hier sogar ein öffentliches Verkehrsmittel! 2024 war es dann endlich soweit, und ich habe diese Bildungslücke geschlossen.
Zum 80. Geburtstag meines Papas haben wir ihm eine Rundfahrt mit der MS Wilhelma geschenkt. Am Muttertag ging es bei traumhaftem Frühlingswetter los: Mit der Familie sind wir nach Bad Cannstatt zur Anlegestelle gefahren, haben pünktlich das Schiff geentert und uns direkt an Bord verwöhnen lassen.
Es war herrlich! Während wir ein leckeres Frühstück genossen, zog die wunderschöne Kulisse des Neckartals an uns vorbei. Ich war überrascht, wie viel Charme diese Strecke hat – Heimat kann so schön sein.
Bilder gibt es keine, weil ich so im Moment war, dass ich nicht daran gedacht habe, mein Handy zu zücken. Aber wenn du „Felsengärten Neckar“ googelst, bekommst du einen Eindruck davon, wie malerisch es hier ist.
Diese Fahrt war ein echtes Highlight und hat mir gezeigt, dass selbst vermeintlich kleine Ausflüge große Erinnerungen schaffen können.

Neuer Anstrich und frische Luft
Wo die Zeit 2024 geblieben ist, kann ich nicht genau sagen – aber plötzlich war Sommer, und mein Urlaub stand vor der Tür. Auch dieses Jahr war es ein Zuhause-Urlaub. Ich hatte „sturmfrei“, da mein Freund auf Heimaturlaub bei seinem Vater war. Die Vorfreude war groß, und die Pläne noch größer: planen, kochen, texten, relaxen – am besten alles an einem Tag.
Natürlich kam es anders.
Statt die freie Zeit sinnvoll zu nutzen, mich etwa um ein strategisches Konzept für mein Foodblog zu kümmern, eine Struktur für zukünftige Blogartikel zu entwickeln oder Rezepte zu kochen, shooten und vertexten, habe ich … renoviert. Mein kleines Fotostudio bekam einen „interimsweisen“ neuen Anstrich. Ich habe Regale angebracht, einen neuen Fototisch gebaut und sogar einen Klappschreibtisch unter dem Fenster gezimmert. War das nötig? Vermutlich nicht. Hat es Spaß gemacht? Auf jeden Fall.
Ein Punkt auf meiner Urlaubsliste blieb jedoch konsequent: Ich war jeden Tag im Wald. Nicht, um etwas Bestimmtes zu tun, sondern einfach nur, um meinen Kopf freizubekommen.
Auch wenn ich in der freien Zeit nicht das gemacht habe, was ursprünglich geplant war, fühlte ich mich am Ende entspannt und zufrieden – mit meinem neuen „Atelier“ und der Zeit, die ich mir draußen in der Natur gegönnt habe.


Schlussstrich: Das Ende meines Foodblogs
Und dann war da plötzlich dieses Gefühl, das alles veränderte. Es fühlte sich nicht falsch an, aber auch nicht mehr richtig. Ich suchte Rezepte heraus, ohne sie zu kochen. Wenn ich mal ein Rezept fürs Blog gekocht hatte, habe ich es nicht fotografiert. Und wenn ich doch mal kochte und fotografierte, blieb der Blogartikel aus – oder die Bilder wurden nie bearbeitet.
Es war, als würde ich gegen Windmühlen kämpfen. Meine freie Zeit floss komplett in dieses Hobby, das doch eigentlich ein Business sein sollte – und trotzdem blieb das Ergebnis bei Null.
Ich habe lange darüber nachgedacht: Sollte ich das Blog komplett umgestalten? Vielleicht mit einem anderen Thema weitermachen? Mein Angebot schärfen – wenn ich überhaupt etwas hatte, das man „Angebot“ nennen konnte? Oder sollte ich einfach aufhören?
Am Ende habe ich einen radikalen Schlussstrich gezogen: Ich habe das Blog von jetzt auf gleich komplett gelöscht. Ohne mit der Wimper zu zucken, habe ich die ganze Webseite offline genommen. Es war kein Moment der großen Erleichterung, aber der Druck, damit Geld verdienen zu müssen, fiel sofort ab.
Ich wusste noch nicht, ob ich mich neu erfinden würde, aber ich wusste sicher, dass es so nicht weitergehen konnte. Was bleibt, sind die Erinnerungen, die Erfahrungen – und meine Bilder, die ich auch jetzt noch liebe.




Und was kommt jetzt?
Wenn etwas endet, beginnt automatisch etwas Neues. Und manchmal sortieren sich Gedanken schneller, als man denkt. Als ich mein Foodblog gelöscht habe, wusste ich nicht, ob und wie es für mich weitergehen würde. Zwei Wochen lang habe ich viel reflektiert und mir aufmerksam zugehört. Dann war es plötzlich klar: Ich möchte einen neuen Weg einschlagen – einen, der schon lange in mir schlummert.
Seit Oktober bin ich wieder „Studentin“, und zwar bei der SGD. Mein Ziel: Psychologische Beraterin werden. Es fühlt sich so gut an, wieder zu lernen, zu planen und kreativ zu sein. Diese Motivation hatte ich lange nicht mehr. Warum ich mich ausgerechnet für diesen Weg entschieden habe, war ein Teil der Aufgabenstellung meiner ersten Hausarbeit.
Ich bin gespannt, wohin mich dieser neue Weg führen wird. Aber ich habe mir fest vorgenommen, langsam zu gehen. Kein „Müssen“, kein Druck – Schritt für Schritt, in meinem Tempo. Und ich freue mich auf all die Menschen, die mich auf diesem Weg begleiten werden.
Mama-Tochter-Abenteuer: Wien hat mein Herz erobert
Nach langer Pause war es dieses Jahr endlich wieder soweit: Meine Mama und ich haben uns auf eine Städtereise begeben. Unsere Reise-Tradition begann schon 1997 mit einer Woche an der Algarve. Jahre später haben meine Eltern mir eine Reise nach Lissabon zum 50. Geburtstag geschenkt – mit Mama als Begleitung. Seitdem wissen wir: Reisen zusammen macht unglaublich viel Spaß!
Nach der Corona-Zwangspause haben wir uns diesmal zwischen Porto und Wien entscheiden müssen. Die Wahl fiel auf Wien, und Anfang Oktober ging es los. Was soll ich sagen? Ich bin schockverliebt in diese Stadt!
Wien ist faszinierend, multikulturell und hat einen ganz besonderen Charme. Schloss Schönbrunn, der Prater mit seinem berühmten Riesenrad, das Kutschenmuseum und sogar der Zentralfriedhof, wo wir Falco besucht haben – jedes Highlight hatte seinen eigenen Zauber.
Kulinarisch hat Wien ebenfalls überzeugt. Kaiserschmarrn, Wiener Schnitzel und das kleine, aber feine Wiener Wiazhaus haben unsere Herzen (und Mägen) erobert. So herzlich und lecker – ich kann es nur jedem empfehlen!
Diese Reise mit meiner Mama war einmal mehr eine wundervolle Erfahrung, und ich freue mich schon auf unser nächstes Abenteuer.






Dankbarkeit neu entdeckt
Mit meiner Neuausrichtung habe ich begonnen, viele Dinge aus einer anderen Perspektive zu betrachten. Ich war schon immer ein empathischer und nahbarer Mensch, aber seit ich mich beruflich intensiver mit Gefühlen und Gedanken beschäftige, erlaube ich mir, bewusster hinzuschauen – und auch bewusster dankbar zu sein.
Es sind die kleinen Dinge, die ich heute viel mehr schätze. Dinge, die ich früher für selbstverständlich hielt: die tägliche Unterstützung meiner Familie, liebe Worte von Freunden oder das Lächeln des Paketboten, der regelmäßig schweres Katzenstreu liefert.
Ich bin unendlich dankbar für die Menschen, die mich begleiten und mir guttun – meine Familie, meine Freunde, meine Kollegen. Sie nehmen mich so, wie ich bin, tragen meine Ideen mit und stehen mir zur Seite.
Besonders dankbar bin ich den Ärzten und Pflegekräften, die sich 2024 um meinen Papa gekümmert haben, als es ihm schlecht ging. Ebenso bin ich dem Team der Tierarztpraxis dankbar, das Anfang des Jahres meiner Katze Leonie das Leben gerettet hat.
Das Schöne an Dankbarkeit ist, dass sie sich vermehrt, je mehr man sie lebt. Seit ich bewusst darauf achte, fallen mir immer mehr Momente auf, die Dankbarkeit auslösen – von einem wunderschönen Sonnenaufgang bis zu den gemeinsamen Abendessen in unserem Mehrgenerationenhaus, wo drei Generationen an einem Tisch sitzen und mein Papa für uns kocht.
Dankbarkeit macht das Leben nicht nur schöner – sie macht es auch leichter und erfüllter.
Und Dankbarkeit macht glücklich!
Neues Jahr, neue Chancen: Meine Wünsche und Ziele für 2025
Ein Jahresrückblick ist immer auch ein Blick nach vorne. Während ich auf die vergangenen Monate zurückschaue, nehme ich mir gleichzeitig vor, das nächste Jahr bewusst und achtsam zu gestalten.

Meine Wünsche für 2025
Wünsche sind keine Garantien, aber sie setzen Impulse. Für 2025 wünsche ich mir vor allem, dass die Menschen freundlicher und achtsamer miteinander umgehen. Zu oft wird die Welt von Macht und Gier regiert, während Menschen leiden, Kinder hungern und Frauen um ihre Rechte kämpfen.
Ich wünsche mir Gesundheit und Zuversicht für meine Familie und Freunde. Und ich wünsche mir Wärme und Licht – nicht nur in Form von Sonnenschein, sondern vor allem in den Herzen der Menschen.
Meine Ziele für 2025
Ziele zu setzen, ist ein Balanceakt. Ich habe aus den letzten Jahren gelernt, dass Ziele oft nicht erreicht werden, weil sie gar nicht die eigenen sind, sondern die, die man meint erreichen zu müssen.
Deshalb gehe ich meine Ziele dieses Mal achtsamer an. Ich stehe am Anfang eines neuen Weges, und meine Liste lebt mit mir mit. Sie wird sich verändern, wachsen oder vielleicht auch schrumpfen. Doch für jetzt sehen meine Ziele so aus:
- Bis Ende 2025 möchte ich meine Newsletter-Liste auf 500 Abonnenten erweitern.
- Ich plane, mindestens zwei „To-Go-Mini-Produkte“ fertigzustellen.
- Ich möchte einen LinkedIn Account aufbauen, das ist mir als zweiter „Social Media“-Kanal wichtig.
- Meine Ausbildung zur psychologischen Beraterin möchte ich konsequent vorantreiben, um sie 2026 abzuschließen.
- Die Online-Vorlesung „The Science of Well-Being“ der Yale University steht ebenfalls auf meiner Liste – mit Zertifikat.
- Ich möchte neue professionelle Business-Bilder machen lassen.
- Dann möchte ich ENDLICH meinen Mädchennamen wieder annehmen. Ich bin immerhin seit über 10 Jahren geschieden.
- Und ich möchte noch mehr auf mich selbst achten – mit dem Ziel, fünf Kilo abzunehmen. 😉
2025 ist ein Neuanfang, und jeder Anfang birgt einen gewissen Zauber. Ich freue mich wirklich darauf, Schritt für Schritt diesen neuen Weg zu gehen. 🙂
Mein Motto für 2025
